Die Waldgeister
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Gruppenleiter: Niclas Reutter
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Gruppenbeschreibung:
Die ursprünglich als eigenständige Jugendgruppe entstandenen „Waldgeister“ wurden später in die Narrengemeinschaft integriert und ergänzten damit die Hauptgruppe der „Bauern und Stettheimer“.
Sie basieren ebenfalls auf der Ortssage vom „Haslemann bei Stetten“ und symbolisieren die Welt der Geister und Gespenster, in die das Hasle-Maale nach seinem gewaltsamen Tod als Strafe für seinen unehrlichen Lebenswandel verbannt wurde.
Die Waldgeister sind auch heute noch vorwiegend eine Jugendgruppe, obwohl aus praktischen Erwägungen heraus die Altersgrenze heraufgesetzt werden musste. Sie sollen das fastnächtliche Treiben der eher behäbigeren Bauern und Stettheimer mit geisterhaften und gespenstischen Elementen beleben, die ja insbesondere für die Jugend einen besonderen Reiz haben.
Ihre symbolische Bedeutung liegt in der Mahnung des Hasle-Maale an sein baldiges Ende und an die ihn erwartende Strafe für seine Diebereien, nämlich die Verbannung in das Geisterreich und sein Weiterleben als Gespenst.
Verdeutlicht wird dieses insbesondere in der Brauchtumsaufführung durch die Geisterbeschwörung der Waldgeister, mit dem sie das tote Hasle-Maale zu seinem Gespensterleben erwecken.
Sie sind es auch, die das Hasle-Maale zu Beginn der Stettener Fastnacht wieder aus dem Geisterreich entlassen und durch die ganze Fastnacht hindurch begleiten, bevor es am Fastnachtsdienstag wieder zurück in das Reich der Geister gehen muss.
Wegen seiner Verbindung zum Wald und zur weitgehenden Verdeckung menschlicher Körperkonturen ist das Waldgeisterhäs ein dunkelgrünes Fransenhäs, bei dem die langen Wollfäden-Fransen so dicht sind, dass sie das Unterkleid aus grüner Hose und grünem Kittel vollkommen verdecken.
Zum Häs gehören großformatige, ebenfalls mit Fransen besetzte Handschuhe, mit denen der Waldgeist gerne die Haare der Zuschauer durcheinander bringt.
Die Gesichtsmasken waren ganz am Anfang selbst gefertigte Pappmasken, später selbst gefertigte Polyestermasken und heute ausschließlich kunstvoll geschnitzte Holzmasken mit gleichartiger Gestaltung und Bemalung.
Die Maske soll einen „teuflischen, zugleich aber freundlichen Waldgeist“ mit menschlichen Zügen, aber tierischen Ohren und Hörnern charakterisieren.
Das Larventuch ist ebenfalls mit dunkelgrünen Fransen besetzt und verschmilzt mit dem Häs.
Eine wichtige Zusatzausstattung der Waldgeister sind in das Häs eingeknüpfte helle Glöckchen, die das gespenstische Wesen mit ihrem Bimmeln noch unterstreichen sollen.
Gelegentlich kamen früher bei der Gruppe auch Saubloddere oder Gitterscheren zum Einsatz. Bei den Umzügen im Ort selbst und in der näheren Umgebung hat die Gruppe einen eigenen, aufwendig gestalteten „Waldgeisterwagen“ mit einer kunstvoll gestalteten Waldhütte, einer echten Waldkulisse und einem aus der Hütte heraus mächtig qualmenden Ofen, der mit seinem Sägemehlfeuer manchen der Zuschauer einnebelt.
Durch das geschäftige Treiben der Waldgeister in, auf, vor und hinter diesem Waldgeisterwagen ergibt sich ein besonders lebhaftes und ansprechendes Bild, zumal die Waldgeister ihrer Symbolik nach freundliche Wesen sind und den Zuschauer erfreuen und unterhalten sollen.
Waldgeister-Lied:
von Oskar Biller, Stetten, 1976 zur Melodie: "Hoch auf dem gelben Waagen" Noten & YouTube 1. |